2020 ist kein Jahr der Menschenrechte
Im Schatten der Pandemie bleibt die Gewalt meist unbeobachtet.
Früher nannte man es den CNN-Effekt, jenes Phänomen, dass Ereignisse, die nicht bei diesem Fernsehsender vorkamen, generell nicht wahrgenommen wurden. Das ging so weit, dass die internationale Gemeinschaft sich nicht darum kümmerte, humanitäre Hilfe ausblieb und ebensowenig Spendengelder gesammelt wurden. Was CNN nicht berichtete, blieb dem internationalen Blick meist verborgen.
Die aktuelle Pandemie hat diesen Effekt in anderer Weise wiederaufleben lassen, insbesondere was bewaffnete Konflikte und Menschenrechtsverletzungen betrifft. Im Schatten der Corona-Krise kann fast unbeobachtet gemordet, gefoltert, festgehalten und vertrieben werden.